Diese Reise wird veranstaltet vom Reiseveranstalter "Bergspechte Outdoor-Reisen und Alpinschule Edi Koblmüller GmbH", Linz/Österreich (Hauser Alpin), einer Tochtergesellschaft von Hauser Exkursionen international GmbH, München.
Für alle Anfragen, Buchungswünsche etc. bitte eine Nachricht direkt an office@bergspechte.at
Am Flughafen Pristina treffen wir unseren englischsprachigen lokalen Führer für den gemeinsamen Transfer in die erste Unterkunft. Sollten Sie Ihren Flug selbständig gebucht haben, bitten wir Sie, um 12:00Uhr am Flughafen zu sein. Von hier fahren Sie quer durch den Kosovo und über die Grenze nach Albanien. Die Region Diber ist auch heute noch wenig besucht, der High Scardus Trail soll das ändern. Doch bisher ist vor allem ein Gipfel, der die meisten Besucher anzieht. Den höchsten Berg von Albanien und Mazedonien, den ersten Höhepunkt unserer Reise, besuchen wir nämlich gleich auf unseren ersten beiden Touren. Unsere Ziele hier sind der große Korab (2.764 m) selbst und sein kleiner Bruder (2.683 m). Sie werden von einem weitläufigen alpinen Hochtal getrennt, in dem wir schönste Abfahrten finden. Die Fahrt führt landschaftlich reizvoll auf halber Höhe zwischen den Gipfeln des Korab-Koritnik Gebirges über uns und den Schluchten des Flusses Drin weit unterhalb zum Dorf Radomire. Hier übernachten Sie in einem Gästehaus des Dorfes für zwei Nächte in einfachen Privatzimmern. Beim Abendessen erfahren wir von unserem einheimischen Skiführer mehr über die Reise und stimmen uns mit Raki auf unsere Skitourenwoche ein.
Je nach Schneeverhältnissen starten wir die Königsetappe unserer Reise zunächst zu Fuß oder sogleich mit Fellen. Ein konditionell anspruchsvoller Tag führt uns durch ein mächtiges Hochtal zwischen den zwei Brüderbergen zu einem letzten Pass und auf den höchsten Gipfel beider Länder (2.764 m). Der lange, aber technisch wenig anspruchsvolle Aufstieg wird mit Panoramablicken über Nordmazedoniens und Albaniens Hochländer belohnt. Auf dem Weg zurück ins Dorf werden unsere eigenen Aufstiegsspuren wahrscheinlich die einzigen sein, die wir auf der genussvollen Abfahrt kreuzen. Bei schlechtem Wetter weichen wir auf Alternativen aus und probieren unser Glück am folgenden Tag noch einmal. Am Abend erfahren wir von unseren Gastgebern mehr über das Leben unter Diktator Enver Hoxha und das isolierte, kommunistisch geprägte Albanien. Welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten gibt es zwischen den Albanern hier und im Kosovo damals und heute?
Ein Seitental unterhalb des kleinen Bruders des Korab ist das Ziel für eine zweite, kürzere Skitour. Das schneegefüllte, weitläufige Trogtal bietet dafür beste Verhältnisse und bei widrigen Konditionen fahren wir im Pinienwald ab. Im Anschluss an unsere zweite Skitour kehren wir zurück in den Kosovo (80 km/2,5 h).Es geht hinauf in die von Goranen dominierte Region Dragash im südlichsten Zipfel des ethnisch bunt gemischten Staates. Der Name der Volksgruppe leitet sich vom Wort Berg ab und bedeutet so viel wie Hochländer. Die slawischsprachigen Muslime leben hier im Grenzdreieck zwischen Albanien, Kosovo und Nordmazedonien. Wir übernachten im “Multifunktionshotel” mit einem Hochzeitslokal und Supermarkt und können das lokale Treiben am Abend erleben.
Von Dragash aus erreichen wir in wenigen Minuten ein kleines Goranen Dörflein, das sich in ein enges, von hohen Gipfeln umgebenes Tal zwängt, welches von gut erhaltenem Nadelwald gesäumt wird. Der Aufstieg beginnt im Dorf auf 1.350 Metern und führt mit Blick über die Dächer und Gipfel in den Wald. Oberhalb folgen kahle und felsige Weideflächen, die im Sommer ein von vielen Wasserläufen gespeistes Meer aus Gras auf dem Weg zur Bergspitze des Kleq (2.467 m) bilden. Vom Kamm, der die Grenze mit Nordmazedonien bildet, blicken wir auf das hübsche Leshnica-Tal hinab, den zweithöchsten Gipfel des Nachbarlandes, den Titov Vrh (2.747 Meter) und seine nicht minder beeindruckenden Nachbarn. Die Abfahrt auf den ideal ausgerichteten Nordhängen bietet viele Möglichkeiten, einzig eine Auswahl zu treffen fällt schwer. Im Anschluss erwartet uns noch ein 90 minütiger Transfer zu unserem nächsten Ziel, dem Prevalla Pass als Ausgangsbasis unserer Touren der nächsten Tage. Die Anfahrt zum höchsten Punkt auf 1.535 Metern ist landschaftlich reizvoll und im Hotel übernachten wir komfortabel für die nächsten drei Nächte.
Der Prevalla Pass formt die Klimascheide zwischen Mittelmeer und Kontinentalklima. Das über 2.000 Meter aus dem davor liegenden Kosovo Feld herausragende Sharr-Gebirge formt hier ein für die feuchtwarme Luft des Meeres nicht zu bewältigendes Hindernis. Große Mengen feinsten Puders gehen dann auf die windgeschützten, nordwestseitig gelegenen Hänge nieder und die Region gilt als die schneesicherste des Balkans! Nicht nur während der in Jugoslawien abgehaltenen Olympischen Winterspiele 1984 wurden hier alpine Disziplinen durchgeführt. Am Morgen führt uns eine kurze Anfahrt in ein abgelegenes Seitental, welches selten von Skitouren besucht wird. Auf dieser selten gegangenen Skitour zum Dovedenica Gipfel (2510m) fühlt man die "Wilderness". Tief im Wald verborgen liegt die Jagdhütte des ehemaligen jugoslawischen Führers Tito, unterhalb des Gipfels eine Reihe von Gletscherseen und im Reservat wurden Wölfe, Bären und sogar der Balkanluchs gesichtet. Ein etwas kürzerer Tag steht uns für die circa 1.100 Höhenmetern langen, traumhaften Abfahrten im östlichen Teil des Sharr-Gebirges zur Verfügung. Abhängig von den Bedingungen können die Touren der
nächsten Tage ausgetauscht werden.
Es ist eine gute halbe Stunde Fahrtzeit zu unserer nächsten Destination. Brezovica ist ein in entzückender Weise semi funktionales Ski-Resort der 70er Jahre, das wie ein vereistes Fossil aus jugoslawischen Zeiten von der Moderne vergessen wurde. Abhängig von den Liftanlagen startet unsere Tour entweder ab 1.700 Metern, oder dem obersten Ausstiegspunkt auf 2.200 Metern. Zwei mögliche Ziele sind der Gipfel Piribreg (2.524 m) und Guri i Zi (2.536 m).
“Antenas" nennen die Einheimischen das bizarre Funkmasten-Ensemble auf circa 2.500 Metern Höhe, der erste Ausgangspunkt vieler Abfahrten am Grat. Wenn die Bedingungen es zulassen, steigen wir weiter zum majestätischen Kegel des "Schwarzen Felsen" auf. Der Aufstieg belohnt mit einem Blick über die schneeweiße Szenerie weit über Nordmazedonien, Albanien und tief in den Kosovo hinein. Dann beginnt eine knapp 1000 Höhenmeter lange, traumhafte Abfahrt mit unzähligen Freeride-Varianten: Auf hochalpines Gelände mit steilen Rinnen und Genusshängen folgen einsame Waldlichtungen und Treeskiing – Brezovica hat von allem etwas zu bieten! In der serbischen Enklave gelang es dem Wintersport über die geteilte Passion, alle Ethnien auch während des Kosovokrieges und darüber hinaus zu vereinen. Am Ende des Tages kehren wir zu unserer Unterkunft zurück. Beim Abendessen in einem gemütlichen Lokal erfahren wir vom Guide mehr über die turbulente Geschichte der Region
Heute geht es ein letztes Mal zu den Spitzen des Sharr Gebirges zum zweithöchsten Punkt des Landes. Am Grat des Peskovi Massifs wählt unsere Guide zwischen den drei mächtigen Gipfeln des Konjushka (2.572 m), Guzhbaba (2.582 m) und Bistra (2.651 m) den Geeignetsten aus. Wenn wir direkt vom Prevalla Pass unsere letzte krönende Tour starten, ist der Himmel (hoffentlich!) makellos blau, die Bergkulisse mindestens so grandios wie in den Alpen und Abfahrten auf unverspurten Pulverschneehängen garantiert. Trotzdem ist abseits der Pisten selten eine andere Menschenseele zu sehen, und oft jagen wir allein in weiten Schwüngen über makellose Hänge ins Tal hinab. Dort angekommen, stoßen wir auf unsere letzte Abfahrt an, dann geht es mit dem Auto weiter bergab nach Prizren, in die Kulturhauptstadt des Kosovo (45-60 min). Die Bauten der Zeiten sprechen von vergangenen Perioden osmanischer Herrschaft im jüngsten Land Europas und hier und dort wird auch immer noch Türkisch gesprochen. Wir machen es uns in unserem zentral gelegenen Hotel bequem oder können vor dem Abschiedsessen noch etwas die Stadt erkunden. Dann gilt es, unsere erlebnisreiche Reise im Balkan Revue passieren zu lassen.
Unsere spannende Reise im Grenzdreieck zwischen Albanien, Kosovo und Nordmazedonien geht nun langsam zu Ende. Die Heimreise beginnt mit dem Sammeltransfer zum Flughafen Pristina. Alternativ lässt sich auch individuell ein Taxi organisieren oder kann es kann die Reise im Kosovo oder Albanien fortgesetzt werden.
Profil: Die Skitourenberge auf dem Balkan sind nicht besonders schwierig, jedoch ist es eine sehr einsame Gegend im Winter. Ein Bergrettungswesen existiert nicht und auch einen Lawinenlagebericht gibt es nicht. Unter der Leitung unseres lokalen, englisch sprachigen Skitourenführers, können Sie sich jedoch voll auf seine Kompetenz verlassen und die schönen Abfahrten genießen. Anforderung: Gute Kondition für Aufstiege mit Ski von 4 - 7 Stunden und für maximal 1.500 Höhenmeter; Skitourenerfahrung mit entsprechendem Fahrkönnen in allen Schneearten mit Tagesrucksack für mittelsteile Abfahrten bis zu 35° Neigung. Unterbringung: Als Unterkünfte stehen uns größtenteils landestypische Hotels und familiengeführte Pensionen zu Verfügung. Sie sind ein tragendes Element der Tour. Man übernachtet nicht wie in den Alpen oder Pyrenäen in einer kommerziellen Unterkunft, sondern wird bei einer Familie zu Hause begrüßt, hat Einblicke in die lokale Kultur und knüpft Freundschaften vor Ort. Die Einzelzimmerverfügbarkeit beschränkt sich auf 5 Übernachtungen im Hotel. In den Pensionen stehen nur Mehrbettzimmer zur Verfügung. Verpflegung: Wir werden in den Hotels und Gasthäusern von den Gastfamilien mit lokalen Spezialitäten verwöhnt und erhalten für unsere täglichen Skitouren ein Lunchpaket. Reiseführer Nedih Limani (+386 49 191 834).