Flug nach Rom. Nach Ankunft in der italienischen Hauptstadt fahren wir mit dem Kleinbus nach Montemonaco. Das Bergdorf liegt im Nationalpark Monti Sibillini und diente im Laufe seiner Geschichte schon vielen Schriftstellern als Ausgangspunkt, um in die Mythenwelt dieser Region einzutauchen. Wir beziehen die Zimmer in unserem Hotel und stimmen uns beim Abendessen auf die nächsten Tage ein.
Wir starten unsere Wanderwoche mit einer Eingehtour durch die einsame Höllenschlucht (Valle dell'Infernaccio). Ziel ist die Kirche San Leonardo auf 1.128 m Höhe. Ihre Gründung geht auf einen Eremiten zurück, der in den 1960er Jahren seinen Orden verließ. Nach einem Mittagspicknick machen wir uns mit dem Kleinbus auf den Weg nach Ascoli Piceno, auch bekannt als das "Florenz der Marken". Bei einer Stadtführung durch das historische Zentrum lernen wir die Geschichte der Kunststadt kennen. Am Sonntag Nachmittag ist die Piazza del Popolo besonders belebt. Wer hat Lust auf einen Kaffee im traditionsreichen Caffè Meletti? Hier hat schon Ernest Hemingway gerne beim Espresso gesessen. Zum Abendessen fahren wir zurück in unser Hotel.
Heute wollen wir hoch hinaus: Wir besteigen den Monte Vettore (2.476 m), den höchsten Berg der Marken. An der Gabelung Forca die Presta (1.534 m) parken wir den Kleinbus und schnüren unsere Wanderschuhe. Langsam aber stetig steigen wir auf zum Gipfel. Oben werden wir mit einem wunderschönen Panorama auf die höchsten Berge der Apenninen und auf den Pilatussee unter uns belohnt. Nach einer verdienten Gipfelrast steigen wir auf gleichem Wege wieder ab und fahren zurück in unser Hotel.
Nach einer kurzen Fahrt erreichen wir das Bergdorf Foce (960 m), den Ausgangspunkt für unsere heutige Wanderung. Langsam steigen wir auf, zuerst durch einen Buchenwald doch bald sind wir über der Baumgrenze und die einsame Berglandschaft wird karger. Schließlich erreichen wir den Passo di Sasso Borghese (2.110 m). Mit Blick auf das wuchtige Gipfelmassiv genießen wir unser Mittagspicknick, bevor wir zur Piano Grande absteigen. Fotografen aufgepasst: Von Ende Juni bis Anfang Juli leuchten die Felder auf der Hochebene in Gelb-, Rot- und Lilatönen - eine Farbenpracht! Im Hintergrund ist schon unser heutiges Ziel, das Bergdorf Castelluccio di Norcia, das bekannt ist für seine Linsen, zu erkennen. Dort angekommen machen wir es uns in einem Cafe gemütlich. Unser Bus bringt uns schließlich zurück nach Montemonaco und wir lassen den Tag bei einem gemeinsamen Abendessen ausklingen.
Wir packen unsere Reisetaschen und verlassen die Marken. Unser nächstes Ziel ist das Agriturismo Lu Ceppe in der Region Lazium. Hier richten wir uns für die nächsten 3 Nächte ein. Am Nachmittag fahren wir ein kurzes Stück zum Ausgangspunkt unserer Wanderung. Unser heutiges Ziel ist der Gipfel des Monte Boragine (1.801 m). Beim Anblick der grandiosen, umliegenden Berglandschaft wird uns bewusst, welche Kräfte wirken mussten, um die Gebirge des Apennin so stark zu falten. Nach einer Gipfelrast machen wir uns an den Abstieg und kehren zurück zu unserer Unterkunft.
Heute steht die Überschreitung des Monte Pozzoni (1.903 m) auf dem Programm. Nach einer kurzen Anfahrt wandern wir durch Wälder und über Almwiesen hinauf zum Gipfel. Dort oben machen wir Rast, dann steigen wir auf der anderen Seite des Berges wieder bergab ins Dorf Pescia. Hier wartet schon der Kleinbus auf uns und wir fahren nach Norcia, dem Geburtsort des hl. Benedikt. Bekannt ist der Ort auch für seinen schwarzen Trüffel. Wir bummeln durch die Gassen des Städtchens und suchen uns für eine Pause einen gemütlichen Platz in einem der hübschen Cafes. Anschließend fahren wir zurück zu unserem Agriturismo.
Wir fahren zu unserem Ausgangspunkt in der Nähe von Amatrice. Hier schultern wir noch einmal den Tagesrucksack und wandern auf den Monte Gorzano, den höchsten Berg der Region Lazium. Über Wald- und Wiesenwege steigen wir hinauf und folgen schließlich einem breiten Kamm zum Gipfel (2.456 m). Von hier oben genießen wir den Blick auf das tiefblaue Wasser des Lago di Campotosto, umrahmt von den mächtigen Gebirgszügen der Apenninen. Bei gutem Wetter sehen wir in der Ferne sogar den Gran Sasso! Wir steigen auf dem selben Weg wieder hinab zu unserem Startpunkt. Auf der Rückfahrt machen wir Halt im Dorf Amatrice, das für seine Spaghetti alla Amatriciana bekannt ist. Das Ausmaß des verheerenden Erdbebens von 2016 ist noch immer sichtbar, noch heute liegen große Teile des Ortes in Trümmern. Dennoch blicken die Bewohner mit Mut in die Zukunft und wir unterstützen sie, indem wir es uns in einem der neuen Cafés gemütlich machen und einen Cappuccino trinken. Dann geht es zum Abschiedsessen zurück in unseren Agriturismo.
Heute tauschen wir unsere Wanderschuhe gegen leichteres Schuhwerk. Nach einem gemütlichen Frühstück packen wir unsere Taschen in den Bus und fahren zunächst nach L'Aqulia, der Hauptstadt der Abruzzen. Bei einem Stadtrundgang erfahren wir einiges über die Geschichte des Ortes. Anschließend fahren wir weiter nach Santo Stefano di Sessanio und beziehen unsere Zimmer für die nächsten zwei Nächte.
Gesehen haben wir ihn schon öfter in den letzten Tagen - heute wollen wir ganz hinauf auf den Gipfel des Gran Sasso, des höchsten Berges der Abruzzen (2.912 m). Wir wandern zunächst zur Nordwand hinauf. Eine schmale Rinne bringt uns schließlich zum Calderone-Gletscher, dem südlichsten Gletscher Europas. Vorbei an wunderschönen Kalksteinformationen geht es dann steil hinauf zum Gipfel, der letzte Abschnitt erfordert Konzentration und wir müssen immer wieder auch unsere Hände zum Abstützen nutzen. Doch oben angekommen werden wir mit einem herrlichen Ausblick über die rauen Gipfel der Abruzzen und die sanft gewellte Hochebene des Campo Imperatore unter uns belohnt. Nach einer Rast setzen wir unseren Weg fort. Wir passieren die Garibaldi Hütte und steigen weiter zum Passo della Portella auf, wo wir bei gutem Wetter nochmal die Aussicht auf das Val Maone, das schönste Tal des Apennin, haben. Nach dem Abstieg fahren wir zurück zur Unterkunft. Unsere herrliche Wanderwoche neigt sich dem Ende zu und beim gemeinsamen Abschiedsabendessen stoßen wir noch einmal an auf die schönen Erlebnisse der letzten Tage.
Nach dem Frühstück fahren wir zum Flughafen Rom und treten den Rückflug nach Deutschland an.
Profil: Der Fokus dieser Reise liegt auf ausgedehnten Bergwanderungen im italienischen Appenin. Ende Juni/Anfang Juli präsentiert sich in dieser Region das wohl spektakulärste Blütenmeer Italiens auf der Hochebene Piana Grande bei Castelluccio und sorgt für eine beeindruckende Wanderkulisse. Daneben bleibt genügend Zeit mit Giovanni Nori die Geschichte und die Geschichten dieser Region kennen zu lernen. Anforderung: Voraussetzung für diese Reise sind Kondition, Ausdauer und Trittsicherheit für Wanderungen mit bis zu 7 Std. Gehzeit auf schmalen Wald- und Wiesenpfaden und felsigen Bergwegen. Die Wege sind teilweise steil, aber nie ausgesetzt, so dass Schwindelfreiheit nicht unbedingt Voraussetzung ist. Es sind keine technischen Vorkenntnisse erforderlich, einzelne Tagestouren können auch ausgelassen werden. Durch ungünstige Witterungsbedingungen und je nach Kondition der Gruppe können sich die Gehzeiten verlängern, die Wanderungen werden aber regelmäßig durch erholsame Pausen unterbrochen. Unterbringung: Wir übernachten die ersten Tage in einem kleinen, familiären Hotel im Bergdorf Montemonaco. Die Zimmer sind einfach aber gemütlich und verfügen über ein Badezimmer. Drei Nächte verbringen wir in einem landestypischen Agriturismo, einem Bauernhof, der sich auf die Beherbergung von Gästen spezialisiert hat. Jedes Zimmer ist individuell und verfügt über ein Badezimmer. Die letzten Nächte verbringen wir in einem familiär geführten Palazzo, eine alte Poststation aus der Zeit der Medici, am Rande des Dorfes, der sich auf die Beherbergung von Gästen spezialisiert hat. Jedes Zimmer ist individuell aber gemütlich und verfügt über ein Badezimmer. Verpflegung: Bei dieser Reise ist Halbpension inkludiert. Wir frühstücken in den Unterkünften und auch das Abendessen wird dort eingenommen. Die Mahlzeiten sind authentisch italienisch und die Unterkünfte verarbeiten hauptsächlich regionale Lebensmittel mit kurzen Transportwegen. Vor allem im Agriturismo stammen viele Produkte aus eigenem Anbau. Mittags machen wir ein Picknick. Bei Lebensmittelunverträglichkeiten bitten wir Sie, sich selbst um entsprechendes Essen zu kümmern. Vegetarisches Essen ist nach Voranmeldung möglich, veganes Essen ist leider nicht umsetzbar. Wir bitten um Verständnis! Nachhaltigkeit: Unsere Partner in Italien teilen unsere Philosophie für nachhaltigen Tourismus. Die genutzten Unterkünfte dieser Reise sind meist in Familienhand und werden liebevoll und persönlich geführt. Es werden hauptsächlich regionale Produkte mit kurzen Lieferwegen, bzw. teilweise aus eigener Herstellung, serviert. Wichtige Hinweise: Wir bitten um Beachtung der Sicherheitshinweise: www.auswaertiges-amt.de oder Bürgerservice Tel.-Nr. +49 30 18172000.